Vergangenen Freitag haben wir spontan unsere Koffer gepackt und sind nach der Arbeit gleich los in Richtung Salzburg, Eugendorf! Bei diesen großartigen Herbsttagen, konnten wir nicht einfach zu Hause bleiben, wir mussten raus, in Richtung Berge. Seit Monaten wollten wir in Salzburg einen Kurzurlaub einlegen, aber irgendwie hat sich das immer wieder verschoben – diesmal aber nicht! Über einen echt feinen Beitrag von ein paar Salzburger Rennradfahrern haben wir uns dann im Vorfeld unsere Routen zusammengeschustert. Mit ein paar Insider Tipps wussten wir auch, wo es guten Kaffee und gute Pizzen geben sollte! Salzburg ist einfach mal eine Reise wert und wir beneiden diejenigen, die dort wohnen zutiefst nach diesem atemberaubenden Wochenende! Für uns stand diesmal Genuss im Vordergrund und nicht die Kilometer-Anzahl, hier unsere Strava-Routen:
Unterkunft
Geschlafen haben wir diesmal klassisch österreichisch. Schönes Holzmobiliar mit Jagdtrophäen an den Wänden und die Aussicht auf satte grüne Wiesen und bunte Blätter. Das alles fanden wir in Eugendorf im Holznerwirt. Die Lage war top – nicht all zu lange von der Innenstadt entfernt, eine super Ausgangslage für alle Routen & ein Sauna-Bereich für die anschließende Regeneration.
Salzburg in seiner Einzigartigkeit
Wir könnten jetzt wieder unsere Routen im Detail beschreiben, aber das haben bereits eingefleischte Rennradler aus Salzburg getan – und die wissen wovon sie reden! Wir haben uns diesmal lediglich von unseren Freunden und Bekannten heiße Tipps für Routen und Restaurants geholt. Es gibt unzählige Ecken in Salzburg, die wir selbst noch nicht befahren haben – aber immerhin können wir jetzt sagen, wir haben zwei wunderbare Klassiker genossen und uns den heiligen Hügel der Salzburger hinaufgequält, den Gaisberg!
In Salzburg kann man mit der Routenwahl eigentlich nichts falsch machen – die Entscheidung wohin es gehen sollte, fiel nämlich nicht leicht! Wir bebildern die beiden Routen noch ein wenig – denn die Beschreibungen auf Komoot machen schon Lust auf mehr 🙂
Unsere See’n Runde
Hat man sich dann endlich für seine Routen entschieden ist die Vorfreude riesig. Am ersten Tag ging es daher für uns in Richtung Mondsee über traumhafte Radwege mit wenig Verkehr. Durch die Routen der heimischen Rennradfahrer kommt man auf so manche Straße, die man sonst von selbst nie gefunden hätte! Bundesstraßen befahrt man immer nur kurz um dann anschließend wieder durch ein kleines Salzburger Dorf zu rollen. Entlang der Drachenwand bahnt man sich seinen Weg in Richtung Mondsee. Von Weitem sieht man noch den Nebel über dem Ort hängen während rechts von einem die Drachenwand empor ragt. Einfach unbeschreiblich schön. In unserem Fall hat sich die Sonne hinter der Drachenwand ihren Weg gebahnt. Ohne Worte!
Von Thalgau rollt man flach in Richtung Mondsee wo man dann auf einem Radweg landet, bei dem einen erneut die Worte fehlen. Man rollt entlang dieses unglaublich schönen See’s und würde am liebsten alle 100 Meter stehen bleiben. (as wir diesmal auch taten haha). Wir haben die Ruhe und den Herbst der letzten Tage so richtig in uns aufgesaugt und die Zweisamkeit genossen – das kostet dann zwar einfach Zeit – aberim Urlaub hetzt man sich nicht ab.
Da wir so viel Zeit mit Navigieren und Fotografieren verbrachten, entschieden wir uns für die kurze Variante der Mondsee-Runde und bogen bei Scharfing ab in Richtung St. Gilgen. Wer möchte kann die Route bis nach Bad Ischl erweitern. Da knackt man dann auch mal die 100 KM-Marke. Nach St. Gilgen geht es dann immer wieder leicht bergauf – bis man als nächstes den Wolfgangsee vor sich hat. See Nr. 2 – CHECK. So bahnt man sich seinen Weg durch Salzburg entlang unzähliger Seen auf wunderbaren Radwegen.
Zu guter Letzt machten wir halt in der Salzburger Innenstadt und stärkten uns mit Kaffee und Kuchen im 220 Grad. Ein wahnsinnig tolles Kaffee – mit unglaublichen Kuchen! Sagenhaft, entweder war es der Hunger oder aber dieser Kuchen war tatsächlich eine Offenbarung. Er hat keine 2 Minuten überlebt haha. Natürlich geht keine Ausfahrt ohne entsprechende Kaffee-Pause – und der Kaffee im 220 Grad war extrem fein! Auf jeden Fall eine Empfehlung an alle, die in Salzburg auf einen Kaffee halt machen möchten – danke Brigitte für den Tipp <3
Heuberg & Gaisberg
Ein weiterer Klassiker, den man sich in Salzburg als Radliebhaber nicht nehmen lassen darf, ist es den Heuberg & Gaisberg zu befahren. Im Prinzip ist der Heuberg der kleine Schupfer vorm Gaisberg an dem man sich schon mal warm fahren kann haha. Gesagt – getan! Wie immer hatte ich mir als Vorbereitung lediglich einen Überblick über die Strecke gemacht. Das sieht dann meist so aus. „Andy – Garmin bitte. Aha, insgesamte Kilometer & Höhenmeter. Ois kloa, kenn mi aus!“ Mehr Infos hol ich mir meistens nicht ab. Mir wurde davor zwar mitgeteilt, dass der Gaisberg es auf den letzten Kilometern in sich hatte, aber sowas, hatte ich nicht erwartet!?
Anfags rollten wir von unserer Unterkunft einen wunderbaren Radweg in Richtung Innenstadt. Im Burgenland haben wir ja schon ganz nette Radwege entlang der Weinberge, aber dieser – mit Panoramablick – war einfach gewaltig! Ich fing an „I believe I can fly“ zu singen bis Andy mich hämisch belächelte haha – dann hab ichs doch wieder sein lassen!
Schon vieles erlebt, aber das…
Da denkt man, man ist doch erst kürzlich einen Glockner gefahren, oder die Sella Runde gerollt und dann stößt man beim Gaisberg an seine Grenzen! Bis zur Zistelalm hatte ich ja noch gut lachen – doch ab da gings dann richtig steil bergauf! Dazu kam noch, dass die Mittagssonne runterknallte und ich eindeutig auf mein langarm Herbsttrikot hätte verzichten können!
18% stellten sich auf, meine Tritte verlangsamten sich von Meter zu Meter. Gaaaaanz am Ende der Straße sah ich eine leichte Links-Kehre und wusste – bis dahin muss ich ziehen – da wird es wohl wieder etwas flacher! Aber leider nur kurz, sehr kurz! Meine Oberschenkel zitterten regelrecht und ich musste tatsächlich eine Pause einlegen und ausklicken. Mir ronn der Schweiß bis in die Augen.. da hab‘ ich mal wieder „olle meine Sündn obiast“. Das witzige, nach dieser Kehre befindet man sich erst auf 1150 Höhenmeter und hat dann noch immer gut 130 Höhenmeter vor sich..
Fokussieren gibts bei mir dann nicht mehr.
Kaum radelt hinter mir ein E-Biker daher, flucht mein Kopf in einer Tour. „Ja mit dem E-Bike kann ich das auch schweißfrei schaffen“ – „Gott wie gern dett ich jetzt am E-Bike sitzen“ – „Radfahrer grüßen sich beim Vorbeifahren – PFFFF.“ Kommt das nächste Motorrad von hinten angerauscht, denke ich mir immer „Kann ich mich nur kurz mit einhacken? Nur ganz kurz. HAAAALT.“
Also den Gaisberg rauf ist wirklich kein Zuckerschlecken! Ich kann nur meinen vollsten Respekt allen Salzburgern ausdrücken, die sich nach der Arbeit immer mal wieder den Gaisberg hochquälen, um dann diesen einzigartigen Ausblick zu genießen! Das ist dann doch wieder Belohnung genug – und vor allem die Abfahrt ist dann ordentlich rasant, wenn man sich traut, nicht zu sehr in die Bremsen zu treten. 😛
Nach dem Gaisberg hatten wir uns eindeutig eine leckere Belohnung verdient und deshalb halt im Da Vinci gemacht. Extrem nettes Flaire und verdammt gute Pizzen! Sogar ich hab die „Standard-Pizza“ aufgegessen – zwar ohne Käse, dank meiner Milchunverträglichkeit – aber sie war trotzdem verdammt lecker!
Habt ihr jetzt Lust auf Salzburg bekommen? Die Wettervorhersage sieht noch immer extrem fein aus – also Koffer packen und losfahren! Ihr werdet’s nicht bereuen.
Euer Andy & eure Tini 🙂