Voller Motivation gestartet…
Voll motiviert, komplett ruiniert – so lässt sich mein zweiter Friedensmarathon in Schlaining zusammenfassen. Meine Beine waren spitze drauf, ich hatte meine schönste Rennrad-Kombi aus dem Kasten gekramt und war ready-to-ride. Jetzt ist der Friedensmarathon und die „Light“-Strecke bereits Geschichte. In Zahlen: 116km 1234HM. Klang machbar, in Zukunft werde ich die Strecke vor einem Marathon jedenfalls probefahren, zumindest mit dem Auto 😉
Den Start hatte ich mir hektischer vorgestellt, doch die Truppe ging es unerwartet ruhig an. Erst bei der ersten Streckensplittung (Light & Classic) wurde das Tempo maximal erhöht. In Oberwart befand ich mich noch in der ersten Gruppe. Von der Seite trafen mich plötzlich Zurufe, Tini und ihr Paps standen da und feuerten mich an. Das motivierte mich komplett und ich leistete Tempoarbeit, doch auf der steilsten Stelle fiel mir meine Kette vom Kettenblatt, das bedeutete Stillstand, Zeitverlust & Ärger. Leider konnte ich den Anschluss an die erste Gruppe nicht mehr herstellen und ließ mich von der zweiten Gruppe einholen.
Mit dieser Gruppe fuhr ich dann in einem zügigen Tempo in Richtung Ziel. Mir ging es über das gesamte Rennen eigentlich sehr gut, leider kämpften wir am Rückweg jedoch mit starken Gegenwind. Ich gab einfach alles, doch irgendwann wollte mein Kopf nicht mehr. In Rechnitz, bei der letzten Labestation, wurde mir eine Flasche Wasser in die Hand gedrückt, ohne die ich es womöglich nicht ins Ziel geschafft hätte.
… mit Ernüchterung im Ziel angekommen
Die letzten Anstiege hatten es in sich. Ich kannte sie bereits und wusste, bis wohin ich ziehen musste, um mit der Gruppe bis in den Schlussanstieg zu fahren. Dort wollte ich es nochmal versuchen und ausreißen, doch plötzlich bekam ich aus dem Nichts einen Krampf im Unterschenkel. Das gab mir den Rest. Vorbei war es mit der Euphorie und ich musste die Gruppe ziehen lassen, während Tini schon ungeduldig im Ziel auf mich wartete und die Minuten zählte.
Mit dem heutigen 13. Platz in meiner Altersklasse bin ich aber trotzdem zufrieden. Meine Ziel-Zeit von 3:30 verfehlte ich leider um 4 Minuten, Schuld daran ist sicher der Kettenpatzer 😉 Ein Marathon ist eben nicht eine vergleichbar mit einer normalen Rennradausfahrt. Das was für uns Hobbyfahrer zählt ist – der Spaß am Radeln – und eine Tini die sich über das Teilnehmergeschenk freuen darf – neue Rennradhandschuhe 😉