Der 200 Kilometer Mythos: so knackt ihr ihn

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Hat man einmal die 100k geknackt liebäugelt man doch schnell mit der 200k Marke, denn irgendwie ist die 100 dann bald „Alltag“. Wolltest du auch schon immer die 200 Kilometer Marke knacken, hast dann aber doch einen Rückzieher gemacht und dich für die sicheren 100 Kilometer entschieden? Nach 3,5 – 4 Stunden bist du wieder zurück. Aber 200 Kilometer? Da geht schon ein Tag dafür drauf. Also nichts was man jeden Tag so locker abspulen kann. Tini hat bereits vor kurzen ihren ersten 200er geschafft, bei mir war es bereits der zweite 200er. Was ich von den Ausfahrten gelernt habe bzw. bei meinem ersten 200k falsch gemacht habe, möchte ich euch einfach weitergeben. Vor allem gibts hier ein paar Tipps für euren ersten 200er.

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Das Ziel: 200 Kilometer Marke

Für so ein Ziel benötigt man auf jeden Fall Motivation, Zeit und eine Menge Leidenschaft. Wenn du im Kopf dafür nicht bereit bist 8 oder mehr Stunden auf dem Rad zu verbringen, würde ich noch abwarten. Es ist auf jedenfall Kopfsache – dich während der ganzen Fahrt zu motivieren. Am Besten fährst du nicht allein sondern zu zweit oder in einer kleinen aber gleichstarken Gruppe. Keiner sollte ständig hinterhasten müssen, das depremiert nicht nur, sondern macht den Körper auch müde. Der Vorteil an der Ausfahrt in der Gruppe ist einfach, dass die Zeit wesentlich schneller vergeht. Das schöne an 200k Marke ist, dass man in Gegenden fahren kann, wo man vielleicht noch gar nicht war. Man fährt auf unbekannten Straßen, die man sich davor auf Google Maps rausgesucht hat. Mit Glück sind diese Straßen dann noch mit wunderschönen Ausblicken gespickt oder führen an nette Cafés vorbei. Auf jeden Fall sieht man von der heimischen Umgebung einfach noch einzigartigere Ecken.

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Tipps für eure erste 200k Ausfahrt?

  • Wählt eine Strecke, die vielleicht nicht zu anspruchsvoll ist – hauptsächlich was die Höhenmeter angeht. Ich radelte damals die 200k mit 3600 Höhenmeter vollkommen alleine. Das bekam ich kurz vor meinem Ziel dann ordentlich zu spüren und ich wollte so schnell keine 200 Kilometer mehr fahren. Die Fahrt hat mich damals so ausgesaugt, dass ich danach keine Lust mehr verspürte jemals solange wieder Rad zu fahren.

DESHALB – die Strecke im Vorhinein gut überlegen, lieber etwas weniger Höhenmeter aber dafür glücklich und nicht ausgelaugt im Ziel ankommen!

Streckenwahl

  • Neben dem Gelände habe ich für Tini´s 200er die Strecke so gewählt, dass wir immer abkürzen konnten. Gründe dafür könnten sein, dass sie währenddessen nicht mehr kann, sich schlecht fühlt, das Wetter umschlägt oder ähnliches. Das war für sie ein wichtiger Motivationsfaktor im Kopf. So hatte sie die Sicherheit, jederzeit nach Hause fahre zu können. Trotzdem wollte sie nach über 100 Kilometer wiederum nicht aufgeben (die kleine Ehrgeizlerin)

Die 200er Grenze zu überschreiten sollte nicht erzwungen werden. Startet euren Versuch und schaut wie es euch während der Fahrt geht – abbiegen und früher nach Hause fahren ist keine Schande. 🙂

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Pacing

Eines was ich nicht falsch gemacht habe, war das richtige Pacing. Gleichmäßiges Tempo über die volle Distanz ist nicht nur ideal um seine Grundlage auszubauen, sondern du hast gegen Ende hin auch keinen Einbruch. Wählt das Tempo von Beginn an so, dass ihr im unteren Bereich eurer Grundlage fahrt. Kennt ihr eure Grundlagen-Bereiche nicht, dann hört auf euren Körper und fahrt lieber 1Km/h langsamer als gewohnt. Es ist kein Wettrennen, sondern sollte eher einer Genuss-Tour gleichen. Oftmals ist man mit dem richtigen „Pacen“ über die volle Distanz schneller, als wenn man zu schnell beginnt und am Ende keine Power mehr hat. Ich spreche aus Erfahrung haha.

Mit gleichmäßigen Tempo und lockerem Tritt über die volle Distanz boostet ihr nicht nur eure Grundlage, sondern spart genug Power für die letzten Kilometer zur 200er Marke.

Essen und Trinken

Wenn man sich bereits ein Wochenende ausgesucht hat, an dem man die 200er schaffen möchte, sollte davor auch ordentlich gefuttert werden. Jedes Kohlehydrat im Speicher zählt, wenn du langsam und kontinuierlich Kilometer für Kilometer abspulst. Gut Frühstücken hat auch Priorität – denn der Hunger kommt schneller als man denkt. Aber nicht nur Essen auch die Flüssigkeitszufuhr sollte stimmen.

Während der Fahrt regelmäßig Essen und Trinken. Ihr könnt auch alle 2 – 3 Stunden mal einen Cafe Stop inkl. Kuchen einlegen. So haben wir das auch gemacht. Tini hat stündlich immer wieder gesnackt, damit sie ja keinen Hungerast bekommt. Wenn ihr das beachtet kann es kaum zu einem Hungerast kommen und ihr seit auf der sicheren Seite. Dies wurde mir selbst bei meinem ersten 200er auch zum Verhängnis. Ich habe damals viel zu spät zu essen begonnen und daher während der Fahrt kaum noch was Essen können. Kein Bissen wollte runtergeschluckt werden, aus welchem Grund auch immer?!

Somit achtet auf regelmäßiges essen und trinken – lieber einen Stopp mehr einlegen und einen Kuchen futtern oder Cola runterschütten – der Körper wirds euch danken!

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Was nehme ich auf die Fahrt mit?

Für längere Touren nehme ich gerne eine regenfeste Windweste und Ärmlinge mit, einfach um sicher zu gehen. Natürlich checke ich im Vorfeld das Wetter für gewisse Orte auf der Strecke. Die beiden Accessoires nehmen kaum Platz ein und bei Wetter Umbruch bist du froh, sie mitzuhaben. Weiters hab ich meist 2 – 3 Riegel oder Gels dabei – den Rest hol ich mir an Tankstellen, Cafés oder bei einem Supermarkt. Wie gesagt, bei solchen Ausfahrten keinen Stress und einmal mehr stoppen. Wir versorgen uns dabei oft mit Biscuits, Kuchen oder Wassermelone (zur Erfrischung) sowie Cola oder ähnliches während den Stopps. Es soll einfach schmecken und kohlenhydratreich sein.

Windweste, Ärmlinge sowie 2 – 3 Riegel oder Gels und Geld in die Rückentasche einpacken. Damit kommt ihr sicher durch den Tag und seit gewappnet, falls es plötzlich kühler werden sollte.

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Equipment am Rad

Nicht zu vergessen sind natürlich Ersatzschlauch, Pumpe oder CO2 Kartusche und Reifenheber. Eventuell noch ein kompaktes Multitool. Dieses Equipment habe ich in einer Werkzeugflasche im Flaschenhalter verstaut. Nachteil, ich hab nur eine Trinkflasche zur Verfügung. Daher muss ich öfter stehen bleiben und meine Flasche wieder mit Wasser auffüllen. Weitere Möglichkeit wäre natürlich eine Satteltasche um die prallgefüllte Trikottaschen zu vermeiden. Diese Variante werde ich sicher bevorzugen, wenn ich dann beim Ötztaler Radmarathon am Start stehe. Da werde ich sicher froh sein über eine zweite Trink-Flasche 🙂

Ersatzschlauch, Pumpe oder CO2 Kartusche auf die Ausfahrt mitnehmen. Man will ja nicht bei seinem ersten Versuch am Straßenrand stehen bleiben und ein Taxi rufen.

Hier gehts zu unserer Strava Route in die Bucklige Welt:

Hoffe ich konnte euch ein paar wertvolle Tipps für eure erste 200 Kilometer Reise geben und freue mich auf Feedback, falls sich jemand den ein oder anderen Tipp holt.

Euer Andy