Andy & ich wollten uns schon länger einer neuen Herausforderung stellen. Für mich war diese Herausforderung eine ganz besondere, denn ich bin noch nie weiter als 120km am Stück gefahren. Auch eine Strecke von A nach B zu bewältigen war etwas Neues & Spannendes für uns, wir haben uns immer gefragt wie es denn wäre, ein so weit entferntes Ziel zu erreichen. Bis jetzt waren wir es gewohnt von zu Hause weg zufahren und zu Hause wieder einzukehren. Diesmal ging es aber um etwas besonderes, nämlich den Freigeist Burger.
Mission 150km
Letzten Samstag hieß unsere Mission von Eisenstadt bis nach Graz an einem Tag. Das Ziel war klar, auf meiner Liste „Sechzehn Ziele für 2016“ eine weitere Challenge abzuhacken, indem ich die 150 Kilometer Marke knacken. Damit es sich auch wirklich auszahlt und wir uns nicht doch wieder umentscheiden brauchten wir einen Anreiz, eine Belohnung: die legendären Freigeist Burger aus Graz. Dazu haben wir rechtzeitig einen Tisch reserviert, damit wir unseren Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen konnten.
Wir hatten die Wahl über den Wechsel nach Graz zu fahren oder über die Bucklige Welt über Oberwart an Ziel zu gelangen. Eigentlich waren wir uns einig die Variante über den Wechsel in Angriff zu nehmen, da diese flacher war, jedoch haben wir uns am Samstag noch umentschieden. Grund war der geringe Verkehr über die Bucklige Welt. Ich hatte wirklich großen Respekt vor dieser Ausfahrt, nachdem ich stark mit der Gräser-Allergie kämpfe, musste ich mich mal wieder ordentlich aufputschen.
Für genügend Proviant war gesorgt.
Früh morgens haben wir noch schnell ein paar Milchbrötchen geschmiert und am Vortag ein neues Riegel Rezept ausprobiert. Wir waren ausgestattet mit Proviant: 8 Milchbrötchen, 4 Riegel, 2 Dextro Energy und natürlich Doping für Nase, Augen und Lunge. Diese Utensilien sollten uns unterwegs Energie liefern und schmecken tun so Buttermilch-Brötchen mit Nutella ja bekanntlich auch sehr gut. Die Bedingungen um unser Ziel zu erreichen waren perfekt. Der Wind war, für burgenländische Verhältnisse, kaum spürbar und die Temperaturen lagen zwischen 20 & 28 Grad. Besser konnten die Voraussetzungen nicht sein.
Start: Eisenstadt
Um kurz nach 09:00 Uhr ging es dann auf die Reise. Die ersten 60 Kilometer bewältigten wir im Nu und lagen gut in der Zeit. Wir hatten geplant die Strecke in ca. 7,5h, in lockerem Tempo, zu erreichen. Wir genossen das Wetter und die herrliche Landschaft der Buckligen Welt. Es war traumhaft. Wichtig für mich war im Kopf zu wissen, dass wir unserem Ziel, dem Freigeist Burger, immer näher kamen. Ein Deal mit Andy war es, dass er mir auf keinen Fall sagen durfte, wie viele Kilometer wir schon gefahren sind bzw. wie viele noch vor uns lagen. Das war für mein Hirn bislang nie sonderlich motivierend 😉
Bevor wir ca. 80 Kilometer hinter uns hatten, mussten wir eine recht langen Anstieg nach Bernstein hochfahren. Die Steigung lag bei etwa gleichbleibenden 5 – 6 % und unerwarteter Weise wirklich einfach zum Raufspulen waren. Oben angekommen erwartete uns ein herrlicher Panorama Blick über den Raum Bernstein / Oberwart. Am Parkplatz befand sich zufälliger Weise ein mechanischer Brunnen, wo wir uns mit eiskaltem Wasser erfrischen konnten.
Danach ging es einfach stetig rauf und runter, wie die Bucklige Welt es vom Namen her auch verspricht. Bei der 150 Kilometer Marke hat Andy mich dann endlich eingeweiht, dass wir es bald geschafft haben. Also jubelte ich und freute mich mein Ziel erreicht zu haben. Es war kein einfaches Unterfangen, ging aber doch besser als erwartet. Natürlich hatte ich zwischendurch schon einmal eine Schaffenskrise, überhaupt auf den letzten Kilometern, wo der Hunger stärker war, als die Kraft in den Beinen. Ganz zum Schluss mussten wir nämlich noch eine richtig fiese Steigung auf die Laßnitzhöhe bewältigen mit bis zu 12%. Wenn mich Andy da nicht unterstützt hätte, wäre ich einfach vom Fahrrad gekippt.
Ziel: Graz – Freigeist Burger here we come.
Kurz vor Graz hat uns meine Mama dann per Auto aufgegabelt und wir haben uns umgezogen, mit Deo eingesprüht und die Räder im Auto verstaut. Wir hatten Graz erreicht und einen wunderschönen Sitz-Platz im Gastgarten des Freigeists. Nachdem wir 6000 Kalorien verbrannt hatten, hatten wir uns die Freigeist Burger richtig verdient gehabt und auch meine Mama haben wir eingeladen. Wir waren richtig k.o. aber auch richtig happy, als wir endlich unsere wohlverdienten Burger genießen konnten. Wir waren mal wieder fasziniert von den Burgern und auch meine Mama war sprachlos. Wir können euch das Freigeist Burger Restaurant in Graz wirklich nur wärmstens empfehlen, aber die lassen Radfahrer nur rein, wenn auch ihr mit dem Fahrrad nach Graz fahrt 😛 Kleiner Scherz.