Last but not least der dritter Teil unseres Roadtrips. Zum Abschluss noch einmal den Großglockner radeln. Der Glockner war der erste Pass den Tini vor genau zwei Jahren hochradelte und die Erinnerungen daran sind gigantisch schön. Die Anstrengung von damals hatte Tini noch verinnerlicht. Wird es dieses mal einfacher?
Der Großglockner und seine wunderschöne Umgebung
Wir fuhren von Meran direkt nach Bruck an der Glocknerstraße und checkten als Abschluss im Sportcamp Wolferlgut ein, welches wir über Roadbike Holidays gebucht hatten. Das Service der Roadbike Hotels ist für uns Rennrad Fahrer ein wahrer Vorteil. Wo sonst können wir unsere Rennräder waschen oder bekommen eine Mappe mit allmöglichen Routentipps inkl. Tagesverpflegung serviert? Im Wolferlgut bekommt man bereits beim Check-In eine Mappe mit wichtigen Informationen rund um die Umgebung.
Es gäbe so viele Möglichkeiten und Routen in dieser Umgebung, dass wir uns Anfangs gar nicht entscheiden konnten, ob wir nun tatsächlich den Großglockner in Angriff nehmen oder uns doch eine schöne Tagestour entscheiden. Schlussendlich entschlossen wir uns für den Großglockner. Unser Motto war in unserem Urlaub – so viele Höhenmeter wie möglich zu sammeln.
Typisch österreichischer Stil erwartet einen im Hotel Wolfergut. Das Hotel selbst liegt in Bruck, also ideal um den Glockner in Angriff zu nehmen. Ab Bruck geht es nämlich mit einer moderaten Steigung in richtung Mautstation. Wir nutzten dies gleich als „Aufwärm-Phase“. Eine weitere schöne Option aus Bruck wäre die Route über den Dientner Sattel. Dabei führt die Runde über Radwege sowie einen Abstecher nach Winkl nach Dienten am Hochkönig. Ein Highlight der Runde ist der Abstecher auf den Hausberg von Kumersbach. Der Anstieg bietet coole Fotospots mit einem unglaublichen Panorama am Ende. Die Route hierfür gibt es über diesen Link.
Die Auffahrt auf den Großglockner
Wir hatten echt Kaiserwetter. Eingekleidet in kurz / kurz mit nur einem Windgilet, nahmen wir den Anstieg in Angriff. Nach knapp 10.000 Höhenmeter in wenigen Tagen, wurde der Anstieg nicht unbedingt leichter zu bewältigen. Es kam uns sogar noch steiler vor, als sonst. Tini war aber motiviert und fuhr ihr Tempo von Beginn an konstant durch. Eine kleine Pause gab es trotzdem an einem Parkplatz, um unsere Trinkflaschen aufzufüllen. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter während unserem gesamten Urlaub. Das wir nun auch den Glockner bei Kaiserwetter erlebten, war der absolute Wahnsinn. Daher entschieden wir uns, den höchsten Punkt der Großglockner Hochalpenstraße mitzunehmen.
Die Edelweissspitze
1,51 Kilometer lang, 11% Durchschnittssteigung und das Ganze gepflastert. Das I-Tüpfelchen von unserem kompletten Urlaub. Die Auffahrt ist gespickt mit wunderschönem Panorama und rollen tut es auch nicht so schlecht 😉 Oben gibt es dann die Möglichkeit einzukehren und etwas zu essen. Wohl genährt und mit vollem Bauch ging es dann endlich in die Abfahrt. Wir beiden lieben es Pässe hinunter zu radeln und aus diesem Grund genoßen wir die volle Abfahrt in einem Stück. Non-Stop, Speed und viele Kurven – ein wahrer Traum.
Leider hatten wir ja nur zwei Tage zur Verfügung in Bruck, da der nächste Programm Punkt in den Startlöchern stand.
Der Mondsee Radmarathon
Ja, ich konnte es nicht lassen. Die Vorbereitung mit unserem Urlaub, sicher nicht ideal aus sportwissenschaftlicher Sicht, doch was solls, es geht ja um nichts! Weil es ja so lustig ist, habe ich mich auch noch für die lange Runde entschieden. Wenn schon, dann gscheit. Es ging also am allerletzten Tag mit zwei Freunden auf die 200 Kilometer schleife des Mondsee Radmarathons. Der Wetterbericht versprach einen heißen Tag und das war er auch. Bereits um 06:30 Uhr fiel der Startschuss für den Radmarathon. In der ersten Stunde waren die Temperaturen noch sehr angenehm, doch man merkte schnell wie die Temperatur in die Höhe schnellte. Die Strecke landschaftlich ein Traum, doch durch das hohe Tempo des Fahrerfelds, war kaum ein Moment in dem man dieses Panorama genießen konnte. 38km/h Durchschnittsgeschwindigkeit auf den ersten 40 Kilometern. Ganz schön anständig.
Nach der Postalm haben wir dann als Gruppe wieder zusammengefunden und konnten uns gegenseitig den ganzen Tag über motivieren. Doch die letzten 1,5 Stunden waren dann temperaturtechnisch fast unerträglich. In der prallen Sonne ohne viel Schatten ging es über den letzten Berg in Richtung Ziel. Leider sprengte der Anstieg auch uns als Gruppe und so kamen wir mit ein paar Minuten Abstand nacheinander ins Ziel. Es war bestimmt einer der schönsten Radmarathons und auch einer der schnellsten den ich je gefahren bin. Die 200 Kilometer mit 2700 Höhenmeter spulten wir in schnellen 6 Stunden und 20 Minuten ab. Am Ende ergab das eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 km/h.
Abgekämpft aber glücklich traten wir dann die Heimreise an. Ein erholsamer Urlaub war es nicht, aber es war mitunter einer der Schönsten.
ride on, Andy