Gregor Mühlberger im Interview

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Gregor Mühlberger, oder von seinen Kollegen gerne „Müpsi“ genannt, hat in diesem Jahr bereits vermehrt gezeigt, was in ihm steckt. Mit dem Sieg bei den österreichischen Straßenmeisterschaften konnte er sich auch den Titel des österreichischen Staatsmeisters sichern. Gregor ist schon immer Leistungssportler. Zuerst konzentrierte er sich auf den Skisport und betrieb den Radsport als Alternativ-Training nebenbei. Nach einem schweren Sturz beim Skifahren fokussierte sich Gregor auf den Radsport und kehrte dem Skisport den Rücken.

FACTS – Gregor Mühlberger

Geburtsdatum
4. April 1994
Gewicht
64KG
Größe
180cm
Team
BORA-hansgrohe
Fahrertyp
Bergfahrer, schwere Eintagesrennen
Leitspruch
„Do the best you can, even when you think it’s over – whenever!“
Stärken
Mein starker Wille und Ehrgeiz

Die aktuellsten Ergebnisse aus 2017:

11th Giro d’Italia, Stage 1
4th Tour of Slovenia, General Classification
4th Tour of Slovenia, Stage 3
 
1st National Championships Austria – Road Race, One Day Race

1st Rund um Köln, One Day Race

 Gregor Mühlberger im Gespräch

Gregor, du hattest in diesem Jahr deine erste Giro Teilnahme – was hat dir am meisten Gänsehaut bereitet?

Der Auftakt mit dem Sieg von Pösti hat noch lange danach für Gänsehautstimmung gesorgt. Das war ein unfassbar toller Moment voller Freude und Stolz. Doch auch die sensationelle Leistung von Koni (Patrick Konrad) hat motiviert und mich noch weiter nach vorne katapultiert, in Form von Leistung, Motivation, Freude an unserem Job.

Welche Grand Tour hat dir besser gefallen – der Giro d’Italia oder die Vuelta a Espana?

Definitiv hat mir der Giro mehr Spaß gemacht. Ich hatte bessere Form, was das Ganze schöner macht. Die Begeisterung der Zuseher und unser Teamspirit war kaum zu übertreffen.

Wenn ihr im Teambus von A nach B unterwegs seid, was machst du da am liebsten?

Dauert der Transfer etwas länger, setze ich mir meine Kopfhörer auf und versuche zu entspannen, bevor der Stress wieder von neuem losgeht. Sind wir am Start angekommen, machen wir es uns noch lustig und scherzen einfach untereinander, bevor wir uns für die tägliche Taktikbesprechung wieder voll konzentrieren müssen.

Welche Playlist darf für dich auf keinen Fall fehlen?

Ich höre eigentlich so ziemlich alles. Am liebsten höre ich aber Rap, Hip Hop oder sogar Schlager – kommt ganz darauf an, worauf ich mich einstimmen muss 😉

Wenn eine Tour zu Ende ist, worauf freust du dich da am meisten?

Am meisten freue ich mich darauf, wieder die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu genießen. Kurz abschalten und mich um andere Dinge kümmern, bevor es wieder zu den nächsten Rennen geht. Familie ist für mich das Wichtigste in meinem Leben.

Du hast deinen ersten großen Profisieg in Köln eingefahren – wir haben uns sehr für dich gefreut – was war das für ein Gefühl und woran hast du als erstes gedacht, nachdem du realisiert hast, dass du gewonnen hast?

Das Gefühl war unbeschreiblich. Für ein deutsches Team, einen Klassiker wie Rund um Köln zu gewinnen, war nicht nur für mich persönlich sehr viel wert. Der Zeitpunkt, dieses Rennen ein paar Wochen vor dem Grand Depart in Düsseldorf zu gewinnen, war perfekt. Kurz nach dem Ziel habe ich mir gedacht: „Oh verdammt. Ich wusste gar nicht mehr, wie es ist, ein Rennen zu gewinnen. Mein erster Profisieg – YES!“ Ich war überglücklich.

Deine Freundin ist ebenso Rennradsportlerin – trainiert ihr auch mal gemeinsam, oder genießt ihr lieber die Zeit abseits vom Radzirkus?

Wir unterhalten uns natürlich viel über den Radsport. Aber wir beide sind sehr froh, wenn wir 1-2 Tage nach unserer Rückkehr von diversen Rennen, nicht mehr über den Radsport reden oder uns große Gedanken darüber machen müssen. Wir verbringen so viel Zeit wie nur möglich gemeinsam, natürlich auch am Rad. Am meisten abschalten kann ich mit meiner Freundin in der Natur.

Du darfst dich nun ein Jahr lang „österreichischer Staatsmeister“ nennen – was bedeutet dir das?

Für mich persönlich ist es eine große Ehre, ein Jahr lang mit rot-weiß-rotem Trikot bei allen Straßenrennen an den Start zu stehen. Es wird sich für mich dadurch aber nicht viel ändern. Es war ein sehr schöner Sieg und ich freue mich schon auf das erste Rennen, bei dem ich mein neues Trikot präsentieren darf.

Weißt du schon wie dein neues Outfit aussehen wird?

Nein ganz sicher weiß ich es noch nicht. Ich denke aber, dass es das Trikot sein wird, das ich nach den Meisterschaften gleich überziehen durfte. Da wird sich nicht viel daran ändern. Im Juli werde ich meine neue Radbekleidung bekommen – also hoffentlich ein weißes Trikot mit rot-weiß-roten Streifen. 😉

Gregor befindet sich momentan mit seinen Kollegen im Höhentrainingslager und bereitet sich bereits für die nächste Rennserie vor. Der nächste Renneinsatz wird voraussichtlich die Polen Rundfahrt sein, welche über 7 Etappen lang ist. Wir halten dem Trio, die Daumen und werden den ersten Auftritt mit dem neuen Staatsmeister-Trikot von „Müpsi“ genau verfolgen 🙂